Fans spannender Krimis dürften am vergangenen Samstagabend in der Bad Blankenburger Guts Muths-Halle voll auf ihre Kosten gekommen sein. Das fällige Spitzenspiel des HSV Bad Blankenburg gegen die SG Pirna/Heidenau machte seinem Namen alle Ehre und ließ die gut gefüllte Tribüne ein Wechselbad der Gefühle durchleben, was über die gesamte Spielzeit hinweg die großartige Stimmung immer wieder anheizte.
Schon vor dem Anwurf stand fest, die sicherste Abwehr der Liga ist zu Gast in Bad Blankenburg. Dies bestätigten die Sachsen dann auch von Beginn an eindrucksvoll und stellte den HSV Spielaufbau vor knifflige Aufgaben. Dass aber auch die Bad Blankenburger immer besser wissen, wie sattelfeste Abwehrarbeit geht, war bei den meisten der vorangegangenen Partien bereits gut zu sehen.
Nun standen sich also die Abwehrspezialisten gegenüber und begannen einander zu neutralisieren. Zusätzlich bestätigte HSV Schlussmann Julius Rein seine starke Form, indem er reihenweise die sächsischen Angreifer zur Verzweiflung brachte. Folgerichtig entwickelte sich das Spitzenspiel seiner Bezeichnung entsprechend sowohl ausgeglichen als auch spannend und wusste damit die stimmungsvolle Atmosphäre auf den gut gefüllten Rängen weiter zu befeuern.
Den ersten Spielabschnitt konnte Pirna dann schließlich hauch dünn mit 9:10 für sich entscheiden. Dies wollte Gastgeber HSV Bad Blankenburg natürlich in Halbzeit aufholen, was Niklas Knauer veranlasste, mit einem sehenswerten Treffer den 10:10 Anschluss herzustellen. Doch die Aufholjagd fand ein mit der Roten Karte für Bad Blankenburgs Josef Jonas ein jähes Ende. Schlimmer noch, den Gästen aus der Sächsischen Schweiz gelang es sich bis zur 40. Spielminute beim Stande von 12:15 mit drei Treffern abzusetzen.
Nachdem der Schock über den Verlust des Mannschaftskameraden beim Gastgeber verdaut war, machten sich die verbliebenen HSV-Akteure daran, den erneuten Rückstand aufzuarbeiten. Wie schon beim Ausgleich zuvor gelang dies Niklas Knauer mit seinem Treffer zum 15:15. Das Spiel nahm weiter an Dramatik zu. Nach dem Motto „aller guten Dinge sind drei“ setzten sich die Pirnaer bis zur 51. Minute beim Stand 17:20 erneut mit drei Treffern ab. Aber auch diese Führung vermochte den Widerstand der Bad Blankenburger nicht zu brechen. Ein weiteres Mal überzeugte Niklas Knauer mit seinem Durchsetzungsvermögen und neutralisierte die Gästeführung mit dem Treffer zum 20:20 in der 54. Minute.
Unter den Augen der lautstark anfeuernden HSV Anhängern brachten die Treffer von Niklas Knauer, mit neun Treffern erfolgreichster HSV Werfer, sowie Artem Sharko den Gastgeber aus Bad Blankenburg mit 22:20 in Führung, noch dreieinhalb Minuten galt es bis zur befreienden Schlusssirene zu überstehen. Zum Leidwesen des HSV Bad Blankenburg zeigte das Team aus Pirna, warum es derzeit ligaweit die beste Abwehr besitzt, hält bis auf den Treffer von Volodymyr Kilievyi zum 23:21 den eigenen Kasten sauber und stellt in Person von Krzysztof Filip Kusal sechs Sekunden vor Schluss den 23:23 Endstand her.
Am Ende freuten sich nach einer intensiven Partie, welche zu Recht das Prädikat Spitzenspiel getragen und Werbung für den Handballsport gemacht hat, beide Teams über die Punkteteilung. Denn trotz des Unentschiedens bleiben sowohl der HSV Bad Blankenburg als auch Gast SG Pirna/Heidenau in Schlagdistanz zum MDOL Führungstrio. Für den HSV Bad Blankenburg waren aktiv: Til Scherer, Ivo Havel, Jonas Bogatzki (1), Niklas Knauer (9; 2/4), Clemens Rein, Artem Sharko (2), Volodomyr Kilievyi (7; 1/1), Juraj Petko (1), Josef Jonas, Michael Konárik (2), Julius Rein, Vaclov Kovar (1; 1/1) und Juraj Geci.