Emotionale Momente und Abschiede

Das letzte Heimspiel der MDOL-Saison 2023/2024 ist gespielt. Üblicherweise werden an den letzten drei Spieltagen alle Ligabegegnungen zur selben Zeit um 19:00 Uhr angeworfen. So auch diesmal in Bad Blankenburg. Es sollte ein grandioser Handballabend mit tollem Sport und emotionalen Momenten werden, welche kein Auge trocken ließ. Für den ersten Gänsehautmoment sorgten ein Gros der anwesenden Fans selbst, in dem sie mit einer riesigen Blocküberspannenden Vereinsfahne die Spieler der ersten Männermannschaft auf der Platte begrüßten. Ein weiterer schloss sich mit der emotionalen Verabschiedung von Valerii Ivanov an, der den HSV Bad Blankenburg nach dieser Spielzeit wehmütig verlässt.

Dem folgte dann der namensgebende Teil des Abends. Der HSV Bad Blankenburg musste gegen den Ligakontrahenten SV „Grün-Weiß“ Wittenberg-Piesteritz ran. Die Gäste aus Sachsen-Anhalt befinden sich mitten im Abstiegskampf und waren entsprechend hoch motiviert die Meisterschaftspunkte aus dem Schwarzatal zu entführen. Da hatte der HSV Bad Blankenburg natürlich anderes im Sinn. Schließlich galt es den bis auf einen Punkt zusammengeschmolzenen Vorsprung gegen lauernde USV Halle „Panther“ und damit gleichzeitig den Bronzerang zu verteidigen. Außerdem wollten sich das Team aus dem Schwarzatal angemessen bei ihren Heimfans in die Sommerpause verabschieden.

Vielleicht etwas nervös beginnend nahmen die Bad Blankenburger dann zügig das Heft des Handels fest in ihre Hand, ohne sich entscheidend absetzen zu können. Wenig beruhigend daher der Halbzeitstand von 13:11, der aber immerhin eine spannende zweite Spielhälfte versprach. Dabei entwickelte sich das Spiel zunächst in eine andere Richtung. Denn der HSV Bad Blankenburg suchte direkt nach Wideranwurf die Entscheidung, konnte sich in der 37. Spielminute mit dem Treffer zum 18:13 von Volodymyr Kilievyi erstmals deutlicher absetzen. Allerdings ging dann bei den Hausherren etwas die Konzentration verloren. Dies nutzen die Wittenberger, welche wie schon angesprochen aufopferungsvoll um jeden Meisterschaftspunkt im Kampf gegen den Abstieg fighten, zu einer beeindruckenden Aufholjagd. Diese endete in der 51. Spielminute. Gastgeber HSV Bad Blankenburg zog die Zügel wieder fester an und mit dem Treffer von Quentin Graefe zum 26:22 (54. Spielminute) vorentscheidend davon. Am Ende bleiben beide Punkte in Bad Blankenburg, weil der HSV das Spiel verdient mit 30:26 für sich entscheidet. Atmosphärisch nahmen sich die beiden Halbzeiten nichts, in beiden herrschte auf den Rängen überragende Stimmung.

Davon überwältigt ließ es sich die erste Mannschaft des HSV Bad Blankenburg unmittelbar nach dem Spiel nicht nehmen, sich ihrerseits beim treuen Anhang für den starken Saisonsupport zu bedanken. Eine schöne Geste, das eigen, dafür selbstgebastelte Banner und die rührenden Dankesworte von Torhüter Julius Rein. Wen der HSV-Handballabend bis dahin nicht emotional abgeholt hat, bekam spätestens jetzt eine Gänsehaut. Denn der scheidende HSV Rechtsaußen Valerii Ivanov machte in diesem emotionsgeladenen Rahmen noch auf der Platte seiner Marina einen Heiratsantrag. In der kompletten Gut Muths-Halle war die gemeinsame Freude groß, als Valerii sein „Ja“ bekam. Ein mit Highlights gespickter Abend ging nun allmählich zu Ende und klang vor der Halle gesellig mit, von Sponsor Rodvi zur Verfügung gestellten, Freibier sowie angenehmen Gesprächen langsam aus.

MDOL Männer HSV Bad Blankenburg – SV G-W Wittenberg-Piest. 30:26 (13:11): Til Scherer, Jonas Bogatzki (5), Valerii Ivanov (3; 3/5), Tomas Zeman, Clemens Rein, Artem Sharko, Quentin Graefe (3), Volodymyr Kilievyi (3), Matej Jahodar, Josef Jonas (8; 0/1), Michael Konarik (1), Julius Rein, Erik Szommer (1), Juraj Geci, Kristian Uhrinak (3; 2/3), Vaclov Kovar (3)