Vier Tage Trainingslager in Tschechien zu Gast beim letztjährigen Drittplatzierten der tschechischen Extraliga HK FCC Mesto Lovosice liegen hinter der ersten Männermannschaft des HSV Bad Blankenburg. Ein hohes Pensum und viele gemeinsame Erlebnisse haben das Team weiter zusammen wachsen lassen, das mit zwei knappen Niederlagen gegen das tschechische Profiteam am Freitag (33:31) und Samstag (30:27) sportlich bereits überzeugen konnte.
Seit der abendlichen Anreise am Mittwoch der letzten Woche hat die Mannschaft von Coach Petr Hazl bis Sonntag täglichen Frühlauf, Hallentraining und die beiden Spiele absolviert. Die erste der beiden Partien am Freitag Abend startete äußerst torreich. Etwas überrascht schien der tschechische Erstligist um den langjährigen Bundesliga- und Nationalspieler (Frisch Auf Göppingen, Füchse Berlin, HC Erlangen, THW Kiel) und Champions League Sieger Pavel Horak von dem schnellen und variablen Spiel des HSV zu sein. Zur Halbzeit führten die Blankenburger mit 18:20. In der zweiten Halbzeit besannen sich die Jäger (Lovci) Lovosice dann auf die Worte ihres unzufriedenen Trainers Roman Jelinek, konnten den Gästen die Führung wieder abnehmen und das Spiel am Ende knapp mit 33:31 für sich entscheiden. Das Rückspiel folgte bereits am darauffolgenden Vormittag. Den Lavendelstädtern war das ungewohnte hohe Pensum und die schweren Beine allmählich anzumerken. Trainer Hazl musste zudem im Trainingslager auf Jonas Bogatzki und Neuzugang Quentin Gräfe verzichten, die aus beruflichen und privaten Gründen die Reise nach Lovosice nicht mit antreten konnten und dem Team vor allem im Innenblock fehlten. Zu allem Unglück verletzte sich Til Scherer in der ersten Halbzeit des zweiten Spiels bei einem Kampf um den Ball. Ein gegnerischer Abwehrspieler landete auf der linken Hand des jungen Kreisläufer, der sich in der vergangenen Saison vom Talent zum Leistungsträger entwickelt hat. Mit einem Mittelhandbruch fällt Scherer nun mindestens acht Wochen aus. Ein deutlicher 16:6 Halbzeitstand drohte eine herbe Niederlage anzudeuten. Dass das Team Moral zeigen kann, hat es aber in der vergangenen Saison schon unter Beweis stellen müssen. Angeführt vom alten und neuen Kapitän Tomáš Zeman ließ man die Gastgeber nicht noch weiter wegziehen, sondern holte Tor um Tor wieder auf. Die Qualität des Gegners und die eigenen Verschleißerscheinungen ließen einen Führungswechsel zwar nicht mehr zu, aber dass nach 60 Minuten nur drei Tore Rückstand beim 30:27 Endstand auf der Anzeigentafel standen, lässt sich als weiterer Erfolg verzeichnen. Die Neuzugänge Erik Szommer, Kristian Uhriňák und Damian Kowalczyk haben sich auf und neben dem Feld gut in die Mannschaft eingefügt und konnten überzeugen.
Die Unterkunft und Versorgung des Teams wurde durch alte Handballfreundschaften der Blankenburger Verantwortlichen möglich gemacht und ein ganzes Lamm am Spieß leutete nach den beiden schweren Testspielen den obligatorischen Mannschaftsabend ein. Es wurde der Strafenkatalog aktualisiert und der Mannschaftsrat um Kapitän Tomáš Zeman gewählt, der mit dem spielenden Co-Trainer Juraj Geci und dem Torhüter Trio Damian Kowalczyk und Julius und Clemens Rein die Führungsrollen übernimmt. Zum Glück ist in diesem Jahr der Kader breiter aufgestellt als in der letzten Saison, sodass es möglich sein sollte Ausfälle wie den von Til Scherer besser aufzufangen.