“Top-Spiel” der Mitteldeutschen Oberliga im Thüringer Land

Das nächste Reiseziel der Bachstädter in das Thüringische Land nach Bad Blankenburg wird meist mit Urlaub assoziiert. Es hat natürlich im Fall der Handballer der HG 85 eine andere Bedeutung. Denn am Samstagabend, um 19.00 Uhr, ist in der “Guths Muths”-Sporthalle alles andere als Ausruhen und Entspannen angesagt. Da heißt es für Christian Kanzler & Co. für sechzig Minuten gegen den HSV Bad Blankenburg auf dem Parkett hellwach zu sein und dem Gastgeber alles abzuverlangen. Patrick Fischer und Andreas Schüller sind die Personen, die die Aktionen im Spitzenspiel der Mitteldeutschen Oberliga mit dem Handballregelwerk beurteilen.

Der Begriff “Top-Spiel” ist für diese Begegnung durchaus angemessen, denn es spielt der Zweite gegen den Vierten. Beide Kontrahenten trennt nur ein Punkt. Gegen den Gastgeber gingen in der Vergangenheit fast alle Spiele verloren. In der “Guts-Muths”-Sporthalle konnten die Bachstädter erst einmal in der Spielzeit 2014/15 (30:28) gewinnen. Der Adrenalinüberschuss vom Heimsieg gegen den bis dato unbesiegten HC Burgenland ist in der Trainingswoche langsam wieder abgeklungen. Der Appetit des Teams ist geweckt, die Lust auf weitere Erfolge vorhanden. Wie schwer die Aufgabe diesmal wird, zeigt die verlustpunktfreie Heimbilanz des Gastgebers: 4 Spiele, vier Siege! Erwartungsgemäß wir der HSV alles daran setzten, dass diese Serie auch nach dem Spiel gegen die Köthener noch Bestand hat. Die starken Heimresultate sind einer der Gründe, dass die Gastgeber aktuell auf Platz 2 der Tabelle stehen. Der Gastgeber ist mit 9:1 Punkten in die Saison gegangen. Dann setzte es in einem rassigen Fight die erste Niederlage beim HC Burgenland. Es folgte gleich danach der nächste Punktverlust bei der SV Plauen-Oberlosa. Siege zu Hause gegen den USV Halle (28:23) und auswärts bei der SG Pirna-Heidenau 20:27) führten den HSV wieder in die Erfolgsspur.

Trainer Dr. Bodo Kreutzmann kann diese Zahlenwerte einordnen und daraus die Schwere der Aufgabe für seine Mannschaft bestimmen. Den Köthener ist klar, dass ein erfolgreiches Abschneiden in Blankenburg nur mit einer sehr guten Leistung in allen Mannschaftsteilen gelingen kann. Die Abwehr, einschließlich der Torhüter, muss den HSV-Angreifern möglichst viele Hürden in den Weg stellen. Das gilt besonders für die “Tormaschinen” auf den beiden Außenbahnen Andreas und Marcel Werner sowie Viktor Beketov aus dem linken Rückraum. Alle drei haben 56 Prozent der bisher 254 Blankenburger Tore erzielt. Wer in den letzten drei Spielen 6 Punkte geholt hat und den bis dahin unbesiegten Tabellenführer die erste Niederlage beschert hat, darf sich auch gegen die Thüringer Chancen ausrechnen. Denn Gefahr droht den Gastgebern vom rechten Flügel, wo Steven Just, vom Kreis Chris Hoffmann und aus dem linken Rückraum Lukas Krug kaum eine Torwurfgelegenheit ungenutzt lassen. Wenn die Bachstädter aber ihre Spielweise mit zu vielen Fehlern spicken sollten und Chancen nicht in Tore umwandeln, dann drohen ihnen die “tödlichen Konter” des Gastgebers. Fehler, die vorne passieren, nutzt der HSV erbarmungslos zu leichten Gegentoren. Fakt ist auch, dass der HSV mit einer harten und kompakten Deckung besticht, die bisher nur 216 Gegentore zugelassen hat, 23 weniger als die Bachstädter.

Ein Faktor, der nicht selten in engen Spielen den Ausschlag gibt, sind die Fans. Bisher kamen im Schnitt 280 Zuschauer, um den HSV anzufeuern. Die Köthener haben die Absicht, eine solche Kulisse mit ihrem Auftritt durch ihre eigene starke Leistung möglichst zu “beruhigen”. Der Tabellenvierte, der noch genügend Power hat, fährt nicht chancenlos zum Tabellenzweiten und will eine gute Partie spielen.

Quelle: Homepage HG 85 Köthen